Die Reise nach Kampala und erst Eindrücke

Da Entebbe nur eine kleine Stadt ist und uns allmählich die Aktivitäten ausgingen, entschieden wir nach Kampala zu weiter zu reisen. Wir checkten aus und fuhren mit dem Bus nach in die Hauptstadt Ugandas.

Die Bustour war ein Abenteuer. Ein Bus, mit alten Klapptsitzen der wahrscheinlich für ca. 9 Menschen geeignet wäre wurde vollgepackt mit bis zu 16 Personen. Wir hinten drin mit samt dem Gepäck auf unserem Schoß. Die Busse sind alte verrostete Kisten. Ich musste kurz an Mamas Citroen Berlingo denken, den wir mit 16 Jahren ohne TÜV Zulassung bei „meinauto.de“ verkauft haben. Es würde mich nicht wundern unsere alte Kiste hier irgendwo herumfahren zu sehen :-D. Die Busse halten am Straßenrand, eine Bushaltestelle dafür scheint überflüssig.
Kurz vor Kampala wurden wir von der Polizei kontrolliert. Alle Gäste mussten aussteigen und in einen anderen Bus einsteigen und so ging es weiter bis wir in Kampala angekommen waren.

Wir stiegen aus mitten am Marktplatz, gefühlt tausend Menschen und noch mehr Autos und Boda Bodas (Motorräder). Kaum waren wir ausgestiegen kamen die Männer mit ihren Bodas auf uns zu gestürmt und wollten, dass wir mitfahren. Wir waren unsicher, da wir noch nicht genau wussten in welche Richtung unser Hostel liegt. Die Männer waren ziemlich aufdringlich und ließen sich kaum abschütteln.
Es kam daraufhin ein Mann auf uns zu, es stellte sich heraus dass er Deutscher ist und vor eineinhalb Jahren nach Uganda ausgewandert ist. Er half uns aus dem Schlamassel heraus und begleitete uns zu unserem Hostel.
Es lag sehr zentral, auf einem weiteren Marktplatz und hier ging es noch schlimmer zu als an der Bushaltestation. Die Straßen waren so eng und es liefen so viele Menschen umher, dass man kaum sehen konnte wohin man ging. Die Straßen, wenn man sie überhaupt so nennen kann, waren vollkommen zu gestellt mit Müll und mit Schlaglöchern übersäht. Die Menschen dort waren sehr aufdringlich, wollten uns Uhren, Gürtel und anderen Kram anbieten. Als wir am Hostel angekommen waren befanden wir uns mitten in einer verruchten Gegend mit ziemlich dubiosen Menschen und massenhaft bewaffneter Polizisten. Der Deutsche, der uns begleitet hatte, empfohl uns hier nicht über Nacht zu bleiben wegen der Einbruchsgefahr. Wir waren sehr verunsichert und fühlten uns in der Gegend nicht wohl. Die Menschen waren sehr laut, diskutierten miteinander und nahmen auch insgesamt wenig Rücksicht aufeinander.

Zum Glück kannte unser Begleiter ein Hostel in einem besseren Viertel. Er begleitete uns auch bis dort hin und wir checkten dort ein.
Dieses Hostel war in einer wesentlich angenehmeren Gegend, weniger Menschen, weniger Verkehr und weniger gefährlich. Trotzdem wies uns die Rezeptionistin darauf hin nachts nicht durch Kampala zu spazieren.

Unser erster Eindruck von Kampala verunsicherte uns zutiefst. Wir waren ziemlich überfordert von den Menschenmassen, den Gefahren dort und den Lebensverhältnissen aber auch vom Verkehr, der so viel Abgase in die Luft sprüht, dass man sie Luft beinahe anfassen kann. Ich wünschte ich könnte euch Fotos zeigen. Allerdings wies mich der Mann, der uns half daraufhin, dass man Handys nicht in der Hand halten sollte an so einem viel belaufenen Platz. Die Menschen in Kampala seien sehr Rücksichtlos und könnten über die Schulter greifen und mit dem Handy so schnell verschwinden, dass er schon über alle Berge ist, noch bevor uns der Verlust aufgefallen wäre. Demnach ließ ich mein Handy in der Tasche. Zum navigieren stellten wir uns zu Polizisten, da dort die Gefahr des Diebstahls weniger hoch ist.

Ich zweifelte kurz daran, ob es eine gute Idee gewesen war nach Afrika zu reisen und ob wir nicht lieber mit einer vertrauenswürdigen Organisationen hätten reisen sollen die sich auskennt und uns genau auf solche Dinge hinweisen könnte. Ich fragte mich auch ob ich es hier in einer solchen Gegend wirklich drei Monate aushalten könnte.

In unserem relativ gediegenem Hostel, nach einer warmen Dusche und ein paar ruhigen Minuten beruhigten wir uns allmählich. Wir fühlten uns in unserem Hostel wohl und da es auch ein wenig Außerhalb von der Innenstadt liegt fühlten wir uns auch relativ sicher.

Wir recherchierten was man im Kampala machen könnte und wir fanden viele Attraktionen. Von Museen, über Moscheen und Kathedrahlen über alte Kirchen, Grabstätte und Parks. Wir wollen morgen einige dieser Sehenswürdigkeiten besichtigen und dann entscheiden ob wir für längere Zeit in Kampala bleiben wollen oder ob wir bald wieder weiter reisen.

Ein Gedanke zu “Die Reise nach Kampala und erst Eindrücke”

  1. Hallo Anja, interessanter Artikel über eure Ankunft in Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Die beschriebenen Menschenmassen hätte ich zu gerne gesehen, aber es war klug, die Handys in der Tasche zu lassen. Zum Glück gibts überall auf der Welt ein Freund und Helfer.

    Ich hoffe, dass ihr nach all der Aufregung und Unsicherheit doch noch friedliche Flecken findet, schließlich ist Kampala groß genug…

    Ich glaube außerdem, dass eine selbstbestimmte Reise, also ohne eine professionelle Organisation Dritter, den wahren Kern, die Bestimmung deiner/eurer Unternehmung am Nächsten kommt.

    Eigene Entscheidungen… damit kann man, wie ich finde, immer noch am besten Leben…
    Also zweifle erst gar nicht daran, dich keiner der unzähligen Organisationen angeschlossen zu haben.

    Viel Freude weiterhin… ich bin gespannt,was ihr in Kampala schönes gefunden habt.
    Davide

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