Zum Abschluss meiner Reise möchte ich noch ein paar Worte über die Länder verlieren durch die wir gereist sind. Ich kann natürlich nur für die Orte sprechen, die wir besucht haben.
Alle drei afrikanischen Länder, Uganda, Tansania und Kenia sind unterschiedlich.
Uganda ist von allen drei das Ärmste. Der Tourismus dort befindet sich noch in seinen Anfängen weshalb die Menschen auf uns manchmal unsicher und manchmal wenig höflich reagiert haben. Uganda wurde vor vielen Jahrzehnten von dem englischen Minister Winston Churchill als Perle Afrikas bezeichnet. Über diese Bezeichnung habe ich lange nachdenken müssen. Die Natur in Uganda ist atemberaubend schön und die Artenvielfalt konnten wir im Nationalpark bewundern.
In Uganda leben die Menschen unter unvorstellbaren Lebensbedingungen, überall liegt Müll herum, die Straßen sind ungeteert und mit riesigen Schlaglöchern übersät, die Autos dürften in Deutschland wahrscheinlich nur noch zum Schrottplatz fahren und der Verkehr ist chaotisch und undurchsichtig. Uganda ist Afrika pur und zwar in voller Härte. Kein Wunder dass wir einen so heftigen Kulturschock hatten.
Uganda war für mich eine echte Herausforderung aber es war sehr spannend sich in einem Land aufzuhalten, dass sich so von Deutschland unterscheidet. Daher kann ich nach längerem Nachdenken mit der Aussage „Perle Afrikas“ mitgehen. Wer Afrika erleben will ist in Uganda richtig.
Tansania unterschied sich stark von Uganda. In Tansania ist der Tourismus viel ausgeprägter, die Menschen dort reagieren auf weiße Menschen offener und freundlicher. Tansania hat in den letzten zwei bis drei Jahren starke Veränderungen mitgemacht. Das Verkehrsnetz ist ausgebaut worden und die Lebensbedingungen der Einheimischen verändern sich langsam. Im Vergleich zu Uganda ist Tansania sauberer und der Verkehr geregelter. Die Einheimischen haben einen lustigen Humor und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und würde dem Land jederzeit wieder einen Besuch abstatten. Auch das Wetter gefiel mir in Tansania besser. Während es in Uganda während der Regenzeit auf unter 20 Grad abkühlt bleibt es in Tansania sehr warm und bei über 30 Grad. Nach den Regenschauern kann das Wetter mal tropisch und schwül werden.
Kenia ähnelt eher Tansania als Uganda. Auch hier ist der Verkehr relativ geregelt und in den Städten kam ich sehr gut zurecht. Auch hier ist der Tourismus stark ausgeprägt, zumindest entlang der Küste. Da der Sextourismus in Kenia zu boomen scheint wurden wir dort häufig auf unser Geschlecht reduziert und entsprechend angemacht. Auch Kenia ist ein armes Land auch wenn die Lebensbedingungen dort besser zu sein scheinen als in Uganda.
Eines haben alle drei Länder gemeinsam. Wir haben nirgends Angst empfunden. Wir sind zwar Menschen begegnet die nicht gerade gastfreundlich waren, aber aggressiv, egal ob verbal oder körperlich wurde niemand. Auf Wertgegenstände mussten wir in großen Städten aufpassen. Dies muss man aber auch in deutschen Großstädten, daher war es keine große Umstellung für mich.
Die letzten zwei Monate hatte ich immer wieder Höhen und Tiefen, mal fühlte ich mich sehr wohl in einer Gegend und manchmal habe ich mich nach Deutschland und unseren Lebensstandards gesehnt. Trotzdem habe ich die letzten Wochen genossen und interessante Erfahrungen gemacht, Menschen kennengelernt und tolle Natur bewundert.
Als ich zum Flughafen ging habe ich mir kurz gewünscht doch länger in Afrika zu bleiben. In Afrika gibt es immer etwas zu entdecken und Neues zu sehen und ich habe selten so leckeres Obst gegessen.
Auch wenn Deutschland gewisse Vorzüge hat. Ich freue mich auf eine Waschmaschine, zuverlässigen Strom und warmes Wasser. Und auf guten Kaffee, in Afrika gibt es verrückterweise nur Instandkaffee. Und natürlich freue ich mich auf meine Freunde und Verwandtschaft.