Der erste Tag und die ersten Eindrücke Entebbes

Heute nutzen wir den Tag um Entebbe besser kennenzulernen und um die Gegend zu erkunden.

Entebbe ist eine Kleinstadt mit rund 70000 Einwohnern die sich über den Victoria See erstreckt.
Größere Menschenmassen begegnet man hier selten, da die Stadt eher weitläufig ist und es keinen zentralen Ortskern gibt.
Die Temperaturen liegen hier tagsüber zwischen 28 und 30 Grad Celsius und obwohl wir aus unserem Sommer in Deutschland Temperaturen wie diese gewohnt sind fühlt es sich hier in Uganda anders an, da hier eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Bei unserer Erkundung machten wir uns zunächst in Richtung Einkaufszentrum auf den Weg. Dort war es uns möglich am Geldautomat Uganda Schilling abzuheben. Da die Inflationsrate in Uganda recht hoch ist fühlte es sich zuerst merkwürdig an mehrere hundert tausend Euro von einem Bankautomat zu verlangen (es mag euch schockieren, aber das passiert mir Zuhause seltener).
Auch an eine afrikanische Sim Karte zu gelangen war nicht schwer, obwohl die Aktivierung derer einige Anläufe benötigte.

Anschließend machten wir uns zu Fuß auf in Richtung Victoria See. Wir gelangten durch eine kleine Wohnsiedlung zum Ufer. Nachdem wir die Seepromenade entlang spaziert waren liefen wir über einen kleinen Markt in Mitten eines weiteren Wohngebiets. Hier konnte man deutlich sehen, dass die Menschen wesentlich ärmer sind als es in Deutschland der Fall ist. Häuser aus Wellblech, Kinder die mit leeren Plastikflaschen spielten und Mütter die mit mehreren Kanistern in der Hand zum Wasser holen liefen um zu Klamotten in einer Blechkiste zu waschen, begegneten uns mehr als einmal. Abgemagerte Ziegen und Kühe standen auf einigen Grundstücken und Müll lag quasi überall herum. (So etwas wie einen Mülleimer scheint es aber auch nicht zu geben – denn in ganz Entebbe kenne ich nur den in unserem Hostelzimmer).
Und obwohl ich diesen Anblick erwartet hatte schockierte er mich doch zutiefst. Vor dem Leid und der Armut in afrikanischen Ländern möchte ich nicht die Augen verließen. Es war schon immer mein Wunsch mich dem auszusetzen und Missstände zu erleben. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass mir der Anblick doch so zu schaffen macht.

Wir machten einen Rundweg und liefen über einen zweiten Markt wieder zum Hostel zurück.

Entebbe ist doch nicht so groß wie erwartet und leider sind uns auch die Menschen die hier leben bisher wenig gastfreundlich, manchmal gar unhöflich und insgesamt eher verschlossen.
Ich habe immer gedacht so etwas könnte mir nicht passieren, aber ich glaube ich habe tatsächlich einen kleinen Kulturschock. Da ich eine Reise in der Form noch nie gemacht hatte und dies unser erster Tag in Uganda war, dürfte dies in Ordnung sein.

Unser ursprüngliche Plan war es gewesen hier noch knapp eine Woche zu bleiben. Heute Nachmittag entschieden wir uns aber dafür früher abzureisen und uns in Richtung Kampala auf den Weg zu machen.
Kampala, die Hauptstadt Ugandas, soll wesentlich größer sein und viel bieten.

Obwohl unser erster Tag ein wenig anstrengend war, freue ich mich darauf weitere interessante Orte und Menschen kennenzulernen.

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